Mit „Amissa – Die Verlorenen“ startet die Trilogie um das Ehepaar Rica und Jan Kantzius, die als Privatdetektive arbeiten. Rica ist für die private Hilfsorganisation AMISSA tätig, die recht erfolgreich nach vermissten Personen sucht. Jan, einst Polizist unterstützt seine Frau bei den weitreichenden und teils recht schwierigen Ermittlungen. Er übernimmt den „tatkräftigen“ Teil und Ricas Betätigungsfeld ist das World Wide Web, wo sie mit ihrem Fachwissen und „Instinkt“ schon so manche Hürde genommen hat um an wichtige Informationen zu kommen.
Gerade sind sie abends auf der Autobahn unterwegs, als sie Augenzeugen eines folgenschweren Unfalls werden, wo ein junges Mädchen unvermittelt auf die Fahrbahn läuft, von einem Fahrzeug erfasst wird und durch die Luft katapultiert wird. Während um sie herum Bremsen quietschen, es kracht und Chaos herrscht, gelingt es Jan ihren Wagen zu stoppen. Nach kurzer Suche entdeckt er das auf dem Bogen liegende schwer verletzte Mädchen. Er kann ihr nicht mehr helfen. Sie versucht ihm noch etwas zu sagen, was er kaum versteht, dann stirbt sie. Nur ein zusammengeknüllter Zettel, den sie in ihrer Hand hält, gibt im Verlauf der Handlung einen Hinweis, weshalb sie in Panik auf die Fahrbahn lief…
Der folgenschwere Unfall und der Tod des unbekannten Mädchens lassen Jan und Rica so schnell nicht los. Sie fangen an zu recherchieren und sie finden eine Spur, wo es um vermisste junge Mädchen geht, die nach einem unfreiwilligen Umzug ihr Leid in den sozialen Medien kundtun und bald darauf spurlos verschwinden….
Das Ehepaar Kantzius kommt sympathisch, aber auch recht mutig rüber und es gerät hier in den Dunstkreis von Menschenhändlern, die mit allen Wassern gewaschen und offenbar so gut vernetzt sind, weshalb die Hauptverantwortlichen kaum greifbar sind. Da dies ja der Anfang der Trilogie ist, kann man gespannt sein, wie es – hoffentlich bald – weitergeht!
Wem der Name des Autor noch nicht ganz so präsent ist, dem sei gesagt, es handelt sich um das Pseudonym oder auch „zweite Ich“ des Bestseller-Autors Andreas Winkelmann, von dem ich hier schon so manchen fesselnden und an den Nerven zerrenden Thriller vorgestellt habe, wie zuletzt gerade „Der Fahrer“.
Aber auch Frank Kodiak hat schon erzähltechnisch in Sachen nervenaufreibender Spannung sein Können bewiesen, was man z.B. in „Das Fundstück“ nachlesen kann.
Fazit: Gelungener Auftakt einer spannungsgeladenen und nervenaufreibenden Thriller-Trilogie, die hoffentlich bald fortgesetzt wird!
Ein neuer Fall für Cormoran Strike und Robin Ellacott.
Die ungekürzte Lesung – über 32 Stunden ! – von „Böses Blut“ hat wie auch schon bereits im letzten Fall „Weißer Tod“ Dietmar Wunder übernommen, der mit seiner Stimmenvielfalt hier erneut sein meisterhaftes Können zeigt:
Die Privatdetektei von Strike und Ellacott hat einige Mitarbeiter hinzubekommen, so dass man mit einer Vielzahl von Fällen, die gerade „in Arbeit“ sind, konfrontiert wird.
Den roten Faden liefert ein über 40 Jahre alter Vermisstenfall: Anna, die Tochter der 1974 spurlos verschwunden Ärztin Margot Bamborough bittet Strike darum, sich den Fall noch einmal anzusehen, denn die Polizei hatte den Verbleib ihrer Mutter nie aufklären können bzw. vermutete, dass sie ein weiteres Opfer des zur damaligen Zeit sein Unwesen treibenden Serienmörder Dennis Creed sei. Zwar sitzt dieser mittlerweile für einige seiner bizarren Morde gut verwahrt in einem Hochsicherheitsgefängnis, doch den Mord an der Ärztin hat er nie zugegeben….
Neben der recht schwierigen Suche nach ehemaligen Zeugen, die teils ihre Namen durch Heirat geändert haben, verzogen oder auch schon verstorben sind und der umfangreichen Aufarbeitung des damaligen Geschehens, geraten die Ermittler immer wieder an Menschen, die offenbar nicht mit offenen Karten spielen und auch nach so langer Zeit nicht mit der Wahrheit herausrücken wollen. Während die erneute „Zeugenbefragung“ ein Teil der Suche nach der verschwundenen Ärztin einnimmt, sichten die Detektive die alten Polizei-Akten und sie müssen sich mit Tarotkarten und Sternzeichendeutungen beschäftigen und geraten dabei in den Dunstkreis „des Bösen“, das im Verborgenen immer noch seine Strippen zieht……
Eingewoben in die Gesamthandlung sind auch Einblicke ins Privatleben von Strike, der zu Beginn der Handlung sich gerade in Cornwall zu Besuch bei seiner Familie aufhält, da seine Ziehmutter/Tante schwer erkrankt ist.
Auch in Robins Privatleben ist immer noch keine Ruhe eingetreten, sie befindet sich weiterhin in schwierigen Scheidungsverhandlungen mit Matthew……..
…….und trotz einiger hefiger Meinungsverschiedenheiten „knistert“ es weiterhin zwischen ihr und Strike
Ich habe die Lesung von Dietmar Wunder genossen. Durch seine Stimmenvielfalt gelingt es ihm, dass man als Zuhörer die vielen Mitwirkenden richtig einordnen kann, die hier bei den oftmals parallel ablaufenden Ermittlungen der Detektei zu Wort kommen.
Dann und wann hatte ich eine Idee, was mit der verschwundenen Ärztin passiert sein könnte, doch am Ende gab es dann eine Auflösung, die nicht vorhersehbar war. Toll!
Nur eins hat mich bei diesem bis zum Schluss unterhaltsamen und spannend erzählten Buch etwas gestört, dass waren die „astrologischen Einordnungen“, die mich eher verwirrt haben und die Spannung für mich darunter etwas litt, weswegen ich hier einen Punkt abziehe.
Fazit: Gelungene Lesung von Dietmar Wunder, der die Einordnung der vielen Mitwirkenden hilfreich stimmlich nuanciert und man als Zuhörer dieses unterhaltsame und spannende Hörbüch genießen kann!