Zwei bekannte norwegische Autoren haben sich hier zusammengetan und mit „Blutzahl“ den Startschuss zu einer neuen Thriller-Reihe abgegeben.
Beide Autoren sind mir durch ihre spannenden Bücher (Enger: Henning-Juul-Reihe) bzw. deren Verfilmungen (Lier Horst: Kommissar Wisting-Reihe) bestens bekannt. Um was es in ihrem gemeinsamen „Projekt“ geht, davon gebe ich nachfolgend einen kleinen Einblick:
Die Handlung beginnt mit einem Knall! Was sich dahinter verbirgt, schlängelt sich wie ein zarter roter Faden durch das gesamte Geschehen.
Emma Ramm, Promi-Reporterin und Bloggerin, die für eine Online-Zeitung arbeitet, bildet im Verlauf der Handlung ein ganz spezielles „Ermittler-Duo“ mit Kriminalhauptkommissar Alexander Blix von der Osloer Polizei, so dass aus unterschiedlichen Sichtweisen erzählt wird:
Emma wundert sich warum die einstige bekannte Sportlerin Sonja Nordstrom nicht zur Premierenlesung, ihrer im Vorfeld mit sensationellen Enthüllungen angepriesenen Autobiographie erscheint. Deshalb macht sie sich kurzerhand auf den Weg um die Autorin in ihrer Villa aufzusuchen. Dort findet eine unverschlossene Eingangstür, aber von Sonja Nordstrom keine Spur. Nur etwas ist Emma unheimlich, denn auf dem laufenden Fernseher klebt die Startnummer Eins…
Kommissar Blix übernimmt den „Vermisstenfall“ Sonja Nordstrom. Während der Ermittlungen wird dann in deren Sommerhaus eine männliche Leiche gefunden, die ein Trikot mit der Nummer Sieben trägt…
Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, es wird ein Countdown vermutet, den der Täter oder die Täterin mit den mörderischen Taten vorantreibt, den es nun zu stoppen gilt…..
Das Buch liest sich gut und flüssig und die angenehm kurz gehaltenen Kapitel fördern dies noch.
Wer hier sein Unwesen treibt, bleibt bis zum Schluss verborgen, was für mich schon immer ein großer Pluspunkt ist. Nur wer dann aus dem „Dunkel“ heraustritt und was die Beweggründe für das mörderische Treiben sind, fand ich etwas „unrund“ und hätte meiner Ansicht besser ausgearbeitet werden können.
Die beiden Hauptfiguren nebst kleinem Einblick ins Privatleben sind gut „gezeichnet“, sie machen einen guten Job und kommen sympathisch rüber.
Da dies ja sozusagen der „Debüt“-Thriller des Autoren-Duos ist, möchte ich diesen „Wacklern“ und „Unebenheiten“ in der Handlung nicht so große Bedeutung beimessen, denn nichtsdestotrotz habe ich dieses Buch gern gelesen, denn spannende Unterhaltung ist den beiden Autoren auf jeden Fall gelungen und den hoffentlich bald erscheinenden nächsten Thriller der Reihe würde ich auch gern wieder lesen!
Fazit: Spannendes Thriller-Debüt mit kleinen „Wacklern“, was den Lesewert aber nicht sonderlich schmälert und die Reihe gern fortgeführt werden darf
Die dänische Autorin – selbst einige Jahre lang als London-Korrespondentin für eine dänische Tageszeitung tätig – hat im aktuellen Buch „Hexenjunge“, wieder einen turbulenten und aufregenden Fall für ihre Hauptakteurin Nora Sand aufgeschrieben.
Immer auf der Suche nach einer spannenden Story oder einem interessanten Interview, freut sich Nora über die SMS, die sie von Professor Abioni erhält. Denn der Nigerianer ist in Sachen Terrororganisationen ein angesehener Experte. Lange Zeit hatte er nicht auf ihre E-Mails oder Anrufe reagiert. Doch nun hält er sich in London auf, gibt sich aber Nora gegenüber etwas geheimnisvoll und er besteht auf absolute Geheimhaltung und Diskretion bezüglich ihres Treffens.
Nora ist damit einverstanden und trifft sich dann mit ihm zu einer Führung auf einem Londoner Friedhof. Doch ihr Gespräch entwickelt sich in eine ganz andere Richtung als Nora geplant und erwartet hat, denn der Professor erklärt ihr, dass er „unsichtbar“ bleiben muss, da er einem Netzwerk bzw. einer Organisation auf der Spur ist, die in Nigeria im großen Stil Kinder entführt, eines davon ist offenbar der kleine Neffe seiner langjährigen Assistentin Maria, die ihn bei der Suche nach dem Jungen um Hilfe gebeten hat….
Während Nora versucht so viele Informationen über dieses brisante Thema herauszubekommen, ist der Professor immer auf der Hut und willigt nur zögerlich noch auf ein abschließendes Kaffeetrinken im naheliegenden Cafe ein. Während Nora kurz die Toilette aufsucht, verschwindet der Professor spurlos….
Einen Tag später findet man bestialisch ermordet auf….
Nora will den Informationen von Abioni unbedingt nachgehen und auch über seinen Mord recherchieren, doch ihr Chef will davon nichts hören. Nora soll unbedingt über die medienwirksame Scheidung eines russischen Oligarchen und von seiner dänischen Frau, einem einstigen Reality-Sternchen, umfassend berichten. Und es geht dabei nicht nur ums Geld, sondern das Paar streitet in aller Öffentlichkeit über das Sorgerecht für ihren achtjährigen Sohn Nicholas….
Doch Nora lässt der schreckliche Tod des Professors keine Ruhe und während sie über die Scheidung recherchiert und Berichte für die Zeitung verfasst, wird der kleine Nicholas entführt….
Was für ein komplexer Fall aus beiden Handlungssträngen sich hier entwickelt, ist zum einen nichts für schwache Nerven, andererseits ist die Geschichte aber so fesselnd und spannend aufgemacht, dass man gar nicht anders kann, als sie Seite um Seite zu „verschlingen“.
Genau wie die beiden vorherigen Bücher „Das Mädchen von der Englandfähre“ und „Das Meer löscht alle Spuren“ hat mich auch diesmal die Thematik nachhaltig berührt. Ich hoffe Nora Sand behält ihren Mut und Spürsinn auch wenn es mal – wie im aktuellen Fall – lebensbedrohlich wird!
Fazit: Nervenaufreibender, spannend erzählter Pageturner! Bitte weiter so und mehr davon!
Drei Jahre ist es her, dass ich hier „Zerbrochen“, den letzten sehr spannenden (True-Crime)- Einsatz von Dr. Fred Abel, vorgestellt habe.
Nun ist „Zerrissen“ erschienen, wo der Rechtsmediziner und stellvertretende Leiter der BKA-Einheit für „Extremdelikte“ Dr. Abel erneut sein Können und Köpfchen bei gleich mehreren kniffligen Fällen beweisen muss/kann.
Ohne wirklich auf die einzelnen „Delikte“ genau einzugehen, hier nur ein kleiner Einblick ins Geschehen:
Gleich zu Beginn der Handlung stellten sich mir die Nackenhaare beim Lesen hoch, denn es geht direkt in die „Anlieferung“ eines Leichenschauhauses, wo es dann zu einem folgenschweren „Vorfall“ kommt…
Dr. Abel wird als Gutachter bei einem schweren Fall von Kindesmisshandlung hinzugezogen. Das kleine Mädchen liegt nach einem angeblichen Sturz im Koma. Doch sie weist Verletzungen auf, die keinesfalls zu einem Sturz passen. Die Mutter des Kindes gerät in den Fokus der polizeilichen Ermittlungen, doch die bleibt bei ihrer Aussage, dass sie ihre Tochter leblos auf dem Boden vorgefunden habe. Das prekäre an diesem Fall ist, dass das kleine Mädchen die Nichte von Abels Kollegin Sabine Yao ist, was zu Misstönen zwischen den beiden Kollegen führt….
Desweiteren geht es um eine grausam zugerichtete männliche Leiche, die in einem Boxsack eingenäht wurde…
Ein Drogen-Clan treibt sein mörderisches Unwesen in Berlin und einige Opfer landen dann in der Rechtsmedizin „auf dem Tisch“ von Dr. Abel und seinen Kollegen. Im Verlauf der Handlung gibt es Hinweise und Verzweigungen zu anderen Fällen, in die die Clan-Mitglieder verstrickt zu sein scheinen. Für Dr. Abel und die unmittelbar Beteiligten in diesen Fällen wird das Wissen um die Zusammenhänge der Taten zu einer ernstzunehmenden Bedrohung und dann lebensgefährlich, denn durch den Tod eines führenden Clan-Mitglieds schwören die „Familienmitglieder“ auf Rache…..
Erneut hat Michael Tsokos hier reale Fälle und Fiktion geschickt vermischt und daraus wieder einen sehr spannenden Thriller gemacht. Besonders die recht „anschaulichen“ Szenerien und der Einblick in die Welt der Rechtsmedizin lassen einen schon den einen oder anderen Schauer über den Rücken laufen. Ganz besonders die sich entwickelnde „Bedrohungslage“ war „spürbar“ und nachvollziehbar und sorgte bis zum Schluss für fesselnde Spannung. Nur etwas weniger „Fachjargon“ hätte es auch getan, wenn es z.B. um die ganzen Verletzungen der Opfer geht. Nichtsdestotrotz habe ich dies Buch gern gelesen, mich spannend unterhalten gefühlt und wie bereits erwähnt, beim Lesen den einen oder anderen Gänsehaut-Effekt erlebt.
Fazit: Daumen hoch für diesen nervenaufreibenden spannenden True-Crime-Thriller!
Ein neuer Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, die zuletzt in „Dunkle Botschaft“ dem „Bösen“ sehr nahe kam.
Schauplätze der Verbrechen sind in dieser spannenden Handlung verschiedene Kinderspielplätze in Köln, wo man in kurzer Abfolge weibliche Leichen findet, die man dort drapiert hat. Alle sind herausgeputzt, ihr blondes Haar wurde zu Zöpfen geflochten und sie tragen weiße Rüschenkleider und Riemchenschuhe. Der Ablageort und die ganze Inszenierung bilden ein bizarres Bild, das sich den Ermittlern bietet.
Der ermittelnde Kommissar Florian Kessler bittet Julia Schwarz um Mithilfe bei diesen Todesfällen, denn einige der Leichen weisen merkwürdige Wunden auf und auch die Todesart ist nicht immer gleich…
Im Prolog der Handlung von „Artiges Mädchen“ erfährt der Leser schon ein wenig, warum die Frauen in den Fokus des „Bösen“ geraten und welche Schwäche ihnen zum Verhängnis wird…
Dann werden merkwürdige „Briefbotschaften“ und „Geschenke“ in den Wohnungen der Opfer gefunden, die einen Zusammenhang der Taten vermuten lassen….
Eine Spur führt in eine Entzugsklinik, wo einiges im Argen zu liegen scheint…
Mehr vom Inhalt möchte ich nicht verraten, denn es dazu ist dieser Thriller wieder einfach zu spannend und lesenswert!
Es gibt viel Arbeit für das „eingespielte“ Team Florian Kessler und Julia Schwarz, die sich ja mittlerweile auch privat sehr nahe sind. Das Privatleben der beiden ist ohne zu stören in die Rahmenhandlung eingewoben und auch Julias finnische Assistentin Lenja und Florians Kollege Martin Saathoff sind wieder engagiert dabei und eigentlich bilden diese vier „Ermittler“ mittlerweile ein unschlagbares Team!
Ich mag den flüssigen und „undurchsichtigen“ Erzählstil der Autorin. Die Handlung ist durchweg spannend und fesselnd. Auch diesmal ist es ihr gelungen, viele Fährten auszulegen. Doch erst ganz zum Schluss mit Gänsehaut-Effekt bekommt man die Lösung des Rätsels präsentiert! Echt klasse!
Fazit: Thriller vom Feinsten, der durchweg fesselnde Spannung bietet, weswegen diese Reihe gern fortgesetzt werden darf!