Peter Hogart, der Wiener Privatdetektiv hat ja bereits sein Können in „Die schwarze Dame“ und „Die Engelsmühle“ eindrucksvoll bewiesen.
Nun ist er eigentlich als Privatmann unterwegs, denn er begleitet seine Lebensgefährtin Elisabeth nach Paris, wo diese aus beruflichen Gründen an einer exklusiven Kunstauktion in der Opéra Garnier teilnimmt.
Während Elisabeth arbeitet, besichtigt Hogart mit seiner Nichte Tatjana – die ebenfalls mit von der Partie ist – das geschichtsträchtige Bauwerk, in dessen Räumlichkeiten parallel die Versteigerung des „millionenschweren“ Exponats „Die Knochennadel“ erfolgt. Dieses Kunstwerk war lange Zeit nur ein Mythos und als es jetzt zum Verkauf angeboten wurde, ging ein Raunen durch die Kunst- bzw. Kennerszene….
Nach der Versteigerung kommt es zu einem Zwischenfall in deren Verlauf Elisabeth und die Knochennadel spurlos verschwinden…..
Ein anfänglicher Verdacht, dass Elisabeth nebst dem Exponat entführt wurden, nimmt bald eine düstere Wendung, denn die französische Polizei glaubt, dass Elisabeth das wertvolle Stück gestohlen habe und damit untergetaucht sei…
Hogart kann und will das nicht glauben und fängt an auf eigene Faust zu recherchieren und gerät dabei in einen Strudel von Ereignissen, die zu einer Reihe von brutalen Morden in der Kunstszene führen, die bald eine blutige Spur quer durch Frankreich ziehen. Im weiteren Verlauf gerät dann nicht nur Hogarts Leben in Gefahr, sondern auch Tatjanas, die wie Elisabeth spurlos verschwindet…
Das Gesamthandlung setzt sich aus unterschiedlichen Zeitebenen und Sichtweisen zusammen. Zusätzlich bekommt man viel Kultur präsentiert, da nicht nur die oben erwähnte Oper hier die passende Kulisse bildet. Die Mordszenarien haben es in sich und man braucht schon starke Nerven, bei dem was hier alles passiert. Aber dann und wann sind auch humorvolle Passagen eingewoben, was gut passt.
Der Spannungsbogen flacht in der Mitte etwas ab – aber auch ein Peter Hogart ist ja kein James Bond und braucht mal eine Verschnaufspause – um dann mit in einem nervenaufreibenden Showdown aufzuwarten, der einem die Nackenhaare hochstehen lässt.
Fazit: Spannende, unterhaltsame Urlaubsreise mit Alptraumcharakter
Dies ist der Auftakt zu einer neuen Buch-Reihe und das Debüt der Autorin, die auch als Verteidigerin in Strafrechtssachen arbeitet.
Die Handlung von „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ ist in London angesiedelt, wo im Verlauf an unterschiedlichen Orten menschliche Körperteile gefunden werden. Das perfide an den Funden ist, dass es sich um „vermischte“ Teile handelt, denn sie stammen nicht von einem und demselben Opfer….
DI Anjelica Henley ist die leitende Ermittlerin einer Spezialeinheit, der man mit ihrem Team den Fall übertragen hat.
Recht schnell gibt es Hinweise auf einen alten Fall, in dem DI Henley ebenfalls ermittelte und dem damaligen Täter sehr nah gekommen war, wovon sie „bleibende Erinnerungen“ in Form von Narben davongetragen hat, die sie immer noch an Peter Olivier denken lassen, den man auch als den „Jigsaw Man“ betitelte. Doch da Olivier für seine Verbrechen seit Jahren gut verwahrt hinter Gittern untergebracht ist, kann er die Taten nicht verübt haben….
Als man dann aber seine ganz besonderen „Markierungen“ auf den Leichenteilen entdeckt und auf weiteren Opfern findet, jagen die Ermittler bald einen Nachahmungstäter, doch es stellt sich die Frage, wie dieser an die Infos über die besonderen Zeichen gekommen ist, denn sie wurden nie im Fall des Jigsaw Man publik gemacht!
Das Ermittler-Team hat reichlich zu tun und bis dieser recht gruselig anmutende Fall gelöst ist, passiert noch einiges…..
Ich lese immer gern wieder spannende Bücher von „neuen“ Autoren, doch dies Debüt konnte mich leider nicht richtig fesseln. Zum einen waren mir die Ermittler nicht sonderlich sympathisch, ausgenommen vielleicht noch der Constable in Ausbildung Salim Ramouter, der sich gut ins Team einfügt, außerdem „wimmelte“ es mir zu sehr von namentlich genannten Mitwirkenden, die das richtige Einordnen beim Lesen erschwerten.
Auch die Handlung selbst kam mir vor, als wenn kleine Puzzlesteinchen aus bereits gelesenen Thrillern, hier neu gemischt wurden. Zwar ist die geschilderte Szenerie recht gruselig, aber die Ermittlungen und der Verlauf recht vorhersehbar, aber auch teils unverständlich bzw. es wird nur ansatzweise erklärt, warum die Taten geschehen sind.
Alles in allen ist es ja ein Debüt und da kann ich durchaus noch „Wackler“ und „Ungenauigkeiten“ verschmerzen und da es ein gewisses „open end“ gibt, bin ich gespannt wie die Fortsetzung der angekündigten Reihe hier gelingt!
Fazit: Potential ist hier vorhanden, allerdings insgesamt noch etwas „unrund“ und so sollte man schauen, wie die Fortsetzung gelingt
Fall Nr. 2 für Peter Hogart, den Versicherungs- bzw. Privatdetektiv, der in, aber auch von Wien aus agiert und dessen erster Fall „Die schwarze Dame“ spannend und nervenaufreibend war.
Auch diesmal soll Hogart einen Schadensfall für die Versicherungsgesellschaft untersuchen, denn es gab einen Brand bei der Gebietskrankenkasse. Augenscheinlich wird ein technischer Defekt dafür verantwortlich gemacht. Hogart soll der Frage nach möglicher Brandstiftung nachgehen…
Parallel zu diesem Fall braucht Hogarts Bruder Kurt, der als Chiropraktiker arbeitet, brüderliche Hilfe, denn die Polizei ermittelt im Mord am Neurochirurgen Abel Ostrosky, der in seiner Villa gefoltert und getötet wurde. Und genau dieser Mann war Kurt Hogarts Mentor während seines Studiums und danach mit ihm freundschaftlich verbunden. Kurz vor seinem Tod hatte Ostrovsky noch mit Kurt telefoniert…
In diesem Telefonat ging es um ein verstecktes brisantes Video, das Peter Hogart tatsächlich findet und sichten kann. Die kurze Filmsequenz zeigt ein recht zerschlissenes Krankenhauszimmer und eine Frau im Rollstuhl…
Da Kurt Hogart kein Alibi für den Todeszeitpunkt Ostrovskys vorweisen kann, kommt er in Untersuchungshaft…
Im Verlauf bleibt es nicht bei dem einem Mord, sondern weitere ähnlich brutale geschehen. Eine Spur führt Hogart in die Kunstszene, wo er die Bekanntschaft mit zwei mittlerweile verfeindeten Schwestern macht, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Dreh- und Angelpunkt in der Handlung ist dann „Die Engelsmühle“. Dieses recht versteckt gelegene und etwas in die Jahre gekommene Gebäude ist mit unschönen Gerüchten behaftet…
Während die Versicherungsgesellschaft bei Peter Hogart wegen des Brandschadens auf schnelle Klärung drängt, recherchiert dieser unermüdlich um die Unschuld seines Bruders zu beweisen. Bald scheint es zwischen beiden Fällen einen Zusammenhang zu geben...
Verglichen mit dem ersten Band der Reihe ist dieser etwas schächer. Zwar ist Spannung vorhanden und die Szenerie teils gruselig und düster, allerdings war mir bald klar, wer hinter diesen abscheulichen Morden steckt. Es gab zwar zum Schluss noch einen Twist, der allerdings nicht das große „Aha“ hervorbrachte.
Ich habe diesen Thriller wieder gern gelesen und da dieses Buch aber eigentlich der zweite Thriller ist, den Andreas Gruber je geschrieben hat, kann man die „Wackler“ und die Vorhersehbarkeit hier noch „verschmerzen“, denn wer die danach erschienen Thriller-Reihen aus seiner Feder kennt, weiß, dass er seinen Erzählstil auf jeden Fall verfeinert hat!
Fazit: Etwas schwächer als der Debüt-Thriller, aber durchaus spannend und lesenswert!
Der 10. Fall für Hauptkommissar Zorn und seinen Freund und Kollegen Schröder!
Vor einem Jahr ermittelten die beiden in „Tod um Tod“ und damals war es fraglich, ob der privat angeschlagene Schröder wieder auftaucht….
Nun, dieses Rätsel ist gelöst, denn sonst gebe es ja keinen neuen Fall in dem beide (!) Kommissare mitwirken und ermitteln.
Im Privatleben von Claudius Zorn hat sich etwas getan, denn er ist mit seiner Freundin der Oberstaatsanwältin Frieda Borck in eine gemeinsame Wohnung gezogen. Zwar sind noch nicht alle Kartons ausgepackt, aber das Zimmer für Edgar, den kleinen Sohn von Zorn, ist schon so gut wie fertig, nur die neue Lampe muss noch angebracht werden, was aber für den „handwerklich begabten“ Zorn keine große Sache ist, obwohl…..
Während Frieda Borck in einem schwierigen Fall vor Gericht steht und all ihr Können aufbringen muss um hier erfolgreich zu sein, bekommen der bekanntermaßen wenig engagierte Zorn und sein fleissiger Kollege Schröder reichlich zu tun. Ein Todesfall nach dem anderen landet bei ihnen, bis Schröder stutzig wird und an der natürlichen Todesursache – laut Obduktionsbericht – eines Opfers zweifelt. Tatsächlich finden sich beim zweiten „Hinsehen“ klitzekleine mörderische Spuren!
Bis sich die Zusammenhänge der Fälle den Ermittlern erschließen, ist man als Leser einen Schritt weiter. Denn wer hier sein Unwesen treibt, ist recht bald ersichtlich. Die Person, die sich dahinter verbirgt, wirkte auf mich irgendwie „unwirklich“ und etwas „bizarr“ und die Beweggründe, warum alles geschieht, waren mir nicht ganz klar gezeichnet, auch wenn die Erklärungen auf den ersten Blick stimmig sind, bleiben im Nachhinein doch viele Fragezeichen stehen.
Wie gewohnt gibt es reichlich Geplänkel zwischen Zorn und Schröder, was ja die Reihe ausmacht, obwohl es diesmal schon teils etwas grenzwertig war.
Alles in allem habe ich „Zorn – Zahltag“ den zehnten Fall der Reihe wieder gern gelesen, nur einen Punkt ziehe ich diesmal ab, denn wie oben ausgeführt, war die Kriminalhandlung nicht ganz „rund“ und die Wortwechsel zwischen den beiden Kommissaren teils etwas anstrengend und grenzwertig.
Fazit: Etwas schwächerer Fall der Reihe, aber lesenswert und unterhaltsam!
Ein neuer Fall für die Rechtsmedizinerin Julia Schwarz, die zuletzt in „Dunkle Botschaft“ dem „Bösen“ sehr nahe kam.
Schauplätze der Verbrechen sind in dieser spannenden Handlung verschiedene Kinderspielplätze in Köln, wo man in kurzer Abfolge weibliche Leichen findet, die man dort drapiert hat. Alle sind herausgeputzt, ihr blondes Haar wurde zu Zöpfen geflochten und sie tragen weiße Rüschenkleider und Riemchenschuhe. Der Ablageort und die ganze Inszenierung bilden ein bizarres Bild, das sich den Ermittlern bietet.
Der ermittelnde Kommissar Florian Kessler bittet Julia Schwarz um Mithilfe bei diesen Todesfällen, denn einige der Leichen weisen merkwürdige Wunden auf und auch die Todesart ist nicht immer gleich…
Im Prolog der Handlung von „Artiges Mädchen“ erfährt der Leser schon ein wenig, warum die Frauen in den Fokus des „Bösen“ geraten und welche Schwäche ihnen zum Verhängnis wird…
Dann werden merkwürdige „Briefbotschaften“ und „Geschenke“ in den Wohnungen der Opfer gefunden, die einen Zusammenhang der Taten vermuten lassen….
Eine Spur führt in eine Entzugsklinik, wo einiges im Argen zu liegen scheint…
Mehr vom Inhalt möchte ich nicht verraten, denn es dazu ist dieser Thriller wieder einfach zu spannend und lesenswert!
Es gibt viel Arbeit für das „eingespielte“ Team Florian Kessler und Julia Schwarz, die sich ja mittlerweile auch privat sehr nahe sind. Das Privatleben der beiden ist ohne zu stören in die Rahmenhandlung eingewoben und auch Julias finnische Assistentin Lenja und Florians Kollege Martin Saathoff sind wieder engagiert dabei und eigentlich bilden diese vier „Ermittler“ mittlerweile ein unschlagbares Team!
Ich mag den flüssigen und „undurchsichtigen“ Erzählstil der Autorin. Die Handlung ist durchweg spannend und fesselnd. Auch diesmal ist es ihr gelungen, viele Fährten auszulegen. Doch erst ganz zum Schluss mit Gänsehaut-Effekt bekommt man die Lösung des Rätsels präsentiert! Echt klasse!
Fazit: Thriller vom Feinsten, der durchweg fesselnde Spannung bietet, weswegen diese Reihe gern fortgesetzt werden darf!