Über Laura Kerns ersten Einsatz in „Krähenmutter“ habe ich die spannenden Thriller der Autorin kennengelernt, die ja nicht nur – wie diesmal wieder – die LKA-Spezialermittlerin in spannende Einsätze schickt. Alles was ich bisher von Frau Shepherd lesen durfte, war Spannung pur mit Gänsehautgarantie, was den nervenstarken Leser auch nun in „Der Flüstermann
“ erwartet:
Ohne lange Zeit zu verlieren, katapultiert die Autorin den Leser gleich im „Prolog“ an den Schauplatz eines brutalen Verbrechens, wo ein mit einer schwarzen Skimaske bekleideter Mann seinem wehrlosen Opfer beim Sterben zusieht….
Durch die bildhafte Sprache hat man diese gruselige Szenerie genau vor Augen….
Laura Kern wird beruflich mit einem Internetvideo konfrontiert, dass sich rasend schnell verbreitet hat. Im Film wird eine junge Frau ermordet und ihr Peiniger flüstert ist etwas ins Ohr….
Nachdem sie den bristanten Fall überommen hat – denn das Video hat sich als echt erwiesen – versucht sie mit ihrem Team den Tatort irgendwo in Berlin ausfindig zu machen und das Opfer zu bergen. Ehe sie überhaupt einen Schritt weiter gekommen sind, gibt es schon ein neues, sich schnell verbreitendes Video im Netz mit einem anderen Opfer……
Mehr darf und will ich von der spannenden Handlung, die sich aus zwei unterschiedlichen Zeitebenen zusammensetzt, nicht verraten, denn wer spannende Thriller mit Gänsehautfaktor liebt, der ist hier genau richtig.
Die Figuren der LKA-Ermittlerin Laura Kern und ihrem Kollegen Max sind mir mit ihren „Ecken und Kanten“ sympathisch und auch der Kollege Taylor Field von der Kriminalpolizei, der ja bereits in „Engelsschlaf“ die Ermittlungen unterstützt hat, kommt gut rüber und auch die Einblicke ins Privatleben der drei Hauptermittler sind wohldosiert in die Gesamthandlung eingewoben und lenken nicht vom Kriminalfall ab.
Wie ich bereits bei anderen Buchbesprechungen von Catherin Shepherd erwähnte, haben für mich die Geschichten immer gleich von Anfang an „Sog-Charakter“, denn einmal angefangen, ist es mir kaum möglich das Buch aus der Hand zu legen, was auch diesmal wieder der Fall war. Mich erstaunt auch immer wieder wie detailliert sie die Situationen/Szenerien entweder aus Opfer- oder auch Tätersicht schildert, so dass man direkt vor Ort ist – was ich mir in keinem Fall wünschen würde -, da läuft vor meinem inneren Auge dann ein Film ab. Grrrr….
Fazit: Klasse! So muss ein Thriller sein! Bitte weiter so und mehr davon!
Die junge Mae Holland (Emma Watson) ist überglücklich als sie durch ihre Freundin Annie ein Vorstellungsgespräch bei der großen Internet-Firma „The Circle“ vermittelt bekommt.
Maes großer Traum geht in Erfüllung und sie bekommt dort eine Anstellung.
Das große Ziel/die Vision der Firmenchefs Bailey und Stenton (gespielt von Tom Hanks und Patton Oswalt) ist es, dass durch eine Bündelung aller Online-Dienste, die große Menge an User-Daten zu einer einzigen Online-Identität zusammengefügt werden, um so totale Transparenz zu schaffen…..
Baileys Slogan für diese Transparenz ist: „Etwas zu wissen ist gut, alles zu wissen ist besser“.
Auf einer Mitarbeiterversammlung präsentiert er das neueste technische „Wunder“ der Firma in Form einer kleinen kugelförmigen Kamera, die durch eine drahtlose Satellitenverbindung rund um die Uhr Bilder/Filme aufzeichnet und direkt mit dem Internet verknüpft ist, so dass jeder auf der Welt sehen kann, was am anderen Teil der Welt gerade passiert….
Mae ist zwar anfangs etwas irritiert über die vielen Projekte/Aktivitäten, die sie alle auf „freiwilliger Basis“ nutzen kann, dann aber bei Nichterscheinen von ihren Kollegen auf die „Wichtigkeit der Teilnahme“ hingewiesen wird. Doch sie passt sich an und lässt sich bereits nach kurzer Zeit von den Ideen/Visionen ihrer Chefs begeistern. Sie avanciert dann im Verlauf zu einem Art „Aushängeschild“ der Firma und steigt in die oberste Mitarbeiter-Riege auf. Maes Leben spielt sich nur noch in dem Geflecht des Circles ab und sie ist glücklich damit. Doch dann passiert etwas Gravierendes und Maes Leben gerät ins Wanken…..
Hier gibt es schon mal einen kleinen Vorgeschmack:
Trailer
Soziale Medien und die damit verbundenen Möglichkeiten sind mir durchaus bekannt. Ein wenig hat mich der Stoff des Films an das Buch „1984
„von George Orwell erinnert, der ja schon viel früher die drohenden Gefahren einer totalen Überwachung aufgeschrieben und davor gewarnt hat.
Dave Eggers gleichnamiger Roman
lieferte die Vorlage zu diesem Film, den ich allerdings nicht gelesen habe.
So ganz gelungen finde diesen Spielfilm auch nicht, denn wenn ich mir vorstelle, dass er als Mahnung/Aufrüttelung der Internet-Generation gedacht ist, fehlt mir besonders die Hervorhebung des psychischen Drucks, der auf den Mitarbeitern liegt, wenn die „auf freiwilliger Basis“ an allen Aktivitäten der Firma teilnehmen „dürfen“.
Besonders den Part von Tom Hanks fand ich etwas blass bzw. zu zahm, denn jemanden, der für seine Vision verbissen kämpft und eigentlich „die Welt regieren“ will, stelle ich mir einfach anders vor.
Fazit: Für die Social-Media-Nutzer-Generation sicherlich unterhaltsam, aber zu seicht um Aufzurütteln bzw. vor den Gefahren der totalen Transparenz zu warnen!
Nach einer wahren Begebenheit ist dieser Spielfilm entstanden und führt in die Welt des Internets bzw. dem Darknet.
Ich für meinen Teil musste erst einmal recherchieren was „Silk Road“ überhaupt ist bzw. war, nämlich eine illegale Internet-Plattform, über die Drogen, Waffen uvm. beschafft werden konnte, aber die von den Strafbehörden ausfindig gemacht und abgeschaltet wurde!?
Zum Inhalt des Films:
Die junge Studentin Daphne hat ein Auge auf ihren Nachbarn Raymond geworfen, doch der ist nicht besonders entgegenkommend und so muss Daphne sich was einfallen lassen. Da sie von den neusten Online-Spielen begeistert ist, hat sie auch keine großen Probleme sich durchs Internet zu hacken. Es dauert auch nicht lange und sie hat sich Zugang zu Raymonds PC verschafft und ihm einen kleinen Gruß in Form eines Icon auf seinem Desktop hinterlassen….
Raymond scheint beeindruckt zu sein und er lädt Daphne ein. Allerding verläuft das Rendezvous ganz anders als Daphne es sich ausgemalt hat, denn Raymond setzt sie kurzerhand als Kurierin ein um sie auszutesten…
Als Daphne diesen Test besteht, lernt sie auch Raymonds Geschäftspartner Sam kennen. Die beiden führen einen regen Internet-Handel mit Drogen uwm. Daphne zögert nicht lange und sie tut sich mit den beiden zusammen. Das Geschäft floriert, kann ausgebaut werden und bald befinden sich die Drei in einem Rauschzustand, der nicht nur von den selbst konsumierten Pillen kommt, sondern das viele Geld, das ihnen plötzlich zur Verfügung steht, ihnen viele Türen öffnet, lässt sie „abheben“…
Doch die Ermittlungsbehörden sind in der Zwischenzeit auf ihr Treiben aufmerksam geworden, denn bei dem regen Handel mit illegalen Sachen kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall….
Zumindest bei einem Teil des Trios kommen Bedenken, ob sie sich noch auf dem rechten Weg befinden und alle drei müssen sich entscheiden, welchen Weg sie weiter beschreiben wollen….
Ich staune immer wieder darüber, was für kriminelle Aktivitäten im Internet passieren und was Hackern doch immer wieder gelingt.
Ein wenig nebulös sind hier im Film anfangs Raymonds Aktivitäten und was Daphne für ihn ausliefern soll, denn man sieht als Zuschauer nur das häufig ein Lieferwagen vor Raymonds Tür parkt und Pakete ausgeladen werden. Auf Drogenhandel bin ich zumindest nicht gleich gekommen.
Im Verlauf wird es dann handlungsmäßig „klarer“ und so in der Gesamtschau ist dieser Film dann ganz unterhaltsam, aber auch gleichermaßen erschreckend, wie schnell so ein „Geschäftszweig“ entstehen kann…
Wie es in der Realität ausgegangen ist, erfährt man am Ende des Films….
Die schauspielerische Besetzung mit frischen jungen Gesichtern passt zum Thema des Films und die drei Hauptdarsteller liefern eine gute Performance ab.
Fazit: Ganz unterhaltsamer, aber vielleicht auch „Augen öffnender“ Spielfilm, der schauspielerisch ebenfalls punkten kann
Nach Belgien, genauer gesagt nach Flandern führt die dreiteilige Krimi-Serie „Kommissar W.
“
Von dem Hinweis auf dem Cover angelockt, dass diese Mini-Serie von den Produzenten der „Salamander„-Reihe ist, war ich gespannt was mich hier erwartet.
Auf dem Cover kann man das etwas eigenwillig aussehende Haus erkennen, das ganz einsam irgendwo zwischen Kornfeldern steht. Dort wohnt Maggie, die Schwester des pensionierten Kommissar Witse, dem Namengeber dieser Serie. Sie steht eines Tages unangemeldet vor seiner Tür. Offenbar haben sich die Geschwister sehr lange Zeit nicht gesehen und sie scheinen sich nicht sonderlich nahe zu stehen, denn Witse will sie eigentlich nicht reinlassen…
Doch als Maggie ihren Bruder dann um Hilfe anbettelt, weil ihre Tochter ermordet wurde, öffnet er die Tür. Maggie erzählt, dass die örtliche Polizei kaum etwas tut um den Fall aufzuklären und Witse soll doch mal sehen, ob er nicht mehr herausbekommt…
Das was Witse dann bei der Polizei erfährt ist sehr unschön, handelt es sich doch um einen Sexualdelikt und Maggies Tochter ist nicht das einzige Opfer….
Da er seiner Schwester versprochen hat, dass er den Mörder ihrer Tochter findet, recheriert er teils mit der zuständigen Polizei, aber auch auf eigene Faust….
Bis hierhin konnte ich der Handlung noch folgen, doch dann wird es schwierig:
Man muss wohl etwas Einblick in die Geschichte Flandern haben um diesen Krimi richtig zu verstehen, denn gleich zu Beginn der Folgen steht ein Junge mit anderen Kindern auf einem Friedhof und sprich ein Gedicht auf Englisch. Dieser Friedhof spielt dann noch eine besondere Rolle in der Serie. Ich hatte so meine Schwierigkeiten der Handlung zu folgen, sie wirkte irgendwie hölzern bzw. effekthaschend z.B. bei der Mördersuche im Internet. Wenn ich diese Mini-Serie mit der hochspannenden „Salamander“-Reihe vergleiche, kann ich nur sagen: Ein himmelweiter Unterschied, denn Kommissar W.’s eigenwillige Mördersuche konnte mich nicht überzeugen! Auch die Rückblenden in die Jugend des Kommissars waren eher verwirrend, als dass sie bei der Aufklärung der Mordserie hilfreich waren.
Fazit: Schade, sehr eigenwillige Mördersuche, die mich nicht fesseln konnte
Ein Fall für Jefferson Winter, dem gefragten Profiler, der sich auf das Aufspüren von Serienkillern spezialisiert hat!
Jeffersons Vater ist durch die Giftspritze gestorben, nachdem er als Frauenmörder verurteilt wurde. Dieser Umstand hat bei seinem Sohn selbst reichlich Spuren hinterlassen und dann und wann kämpft er gegen seine eigenen Dämonen…
Wo immer man ihn braucht – und von überall kommen Anfragen – ist er rastlos unterwegs und diesmal ist seine Hilfe in einer Kleinstadt in Louisana gefragt. Dort wurde ohne erkennbaren Grund Sam Galloway, ein ortsansässiger Anwalt, bei lebendigem Leib und offensichtlich vor laufender Kamera verbrannt. Ein ins Internet gestelltes Video der Tat beinhaltet einen Countdown, der auf weitere Taten schließen lässt und nun muss Jefferson Winter zeigen was er kann, damit nicht weitere Morde passieren….
Ein Verdacht kristallisiert sich bei den Ermittlungen heraus und Jefferson scheint auf der richtigen Fährte zu sein. Als er offensichtlich dem Mörder zu nahe kommt, erfolgt ein schwerwiegender Angriff auf einen Polizisten mit dem der Profiler eng zusammen gearbeitet hat…….
Die Handlung des Hörbuchs „Watch me“ fängt vielversprechend und spannend an, doch dann verliert sich der Autor in den Gedankengängen des Profilers. Das ganze Wenn und Aber, das für oder gegen einen Serientäter spricht wird hier für meinen Teil zu sehr analysiert, was die Story etwas „durchhängen“ lässt. Das Ende ist auch eher unspektakulär, kristallisiert sich doch eher ein Familiendrama heraus…..
Die ungekürzte Lesung von über 500 Minuten hat Dietmar Wunder übernommen, was ein großer Pluspunkt ist! Bei seinen Lesungen vergeht die Zeit wie im Fluge und er versteht es immer wieder mich durch seinen Vortrag zu begeistern, macht er doch aus einer eher durchschnittlichen Krimihandlung ein Hörerlebnis: Wenn wenn man seiner Stimme lauscht, ist man schnell im Geschehen verankert und die unterschiedlichen Personen nehmen Gestalt an, was ihm hier wieder „wunderbar“ gelungen ist!
Fazit: Durch Dietmar Wunders Lesung wird der eher durchschnittliche Krimi dann hörenswert!